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Öffentlichkeit als Interaktion

Workshop-Tagung, 18. bis 20. Januar 2018, Universität Zürich

Lindenhof
Lindenhof Zürich (Quelle: wikimedia commons: Roland zh)

Sowohl in gesellschaftlichen wie auch wissenschaftlichen Diskursen wird das Öffentliche aktuell neu verhandelt, so etwa als attraktiver Begegnungsraum im Lichte sich verändernder Freizeitpraktiken, als Austragungsort für politisches Engagement ebenso wie durch die Digitalisierung als hybrider Kommunikationsraum. Die zugrundeliegenden Öffentlichkeitskonzepte sind dabei sehr vielfältig.

Die Workshop-Tagung lädt vor diesem Hintergrund dazu ein, den Begriff der Interaktion für die Diskussion fruchtbar zu machen. Im Zentrum steht das Interesse, anhand der Diskussion diverser empirischer Daten Öffentlichkeit als Bedingung und Produkt von Interaktionen und alltäglichen Praktiken zu beleuchten. Das Öffentliche wird dabei verstanden als etwas, was menschliches Interagieren einerseits vorstrukturiert (als situativer Kontext, Raum, Medium, …) und andererseits durch entsprechende Handlungen (als Aneignungspraktiken, in spezifischen Interaktionsmustern, in sinngebenden Prozessen, …) erzeugt wird. Öffentlichkeit entsteht und besteht in einem Zusammenspiel von Körperlichkeit, Materie und Raum, Kultur und Sozialität. Die Workshop-Tagung geht der Komplexität des Gegenstands im Rahmen von vier halbtägigen, thematischen Panels nach.

  1. Die Perspektive der Multimodalen Interaktionsanalyse steht in der von Goffman eröffneten Tradition der Analyse von Mikrointeraktionen im öffentlichen Raum. Auf der Basis dreier Input-Vorträge und der gemeinsamen Diskussion von Videodaten werden alltägliche Situationen und interaktive Konstellationen im öffentlichen Raum beleuchtet.
  2. Das Panel Soziologie sucht nach einem Brückenschlag zwischen einer mikroanalytischen Methodik und aktuellen soziologischen Thesen, die das Soziale und Räumliche eng zusammendenken. Über Aspekte wie den gebauten Raum oder die Exponierung von Interagierenden wird datengeleitet diskutiert, wie soziologische Öffentlichkeitskonzepte fruchtbar gemacht werden können für die Analyse von verkörperten Interaktionsprozessen.
  3. Im Panel Mediengebrauch steht das Mobiltelefon als Gebrauchs- und Referenzmedium im Mittelpunkt. Es wird der Frage nachgegangen, wie Smartphone und Co. in alltägliche Handlungen im öffentlichen Raum eingebunden werden. Anhand von Videodaten wird einerseits diskutiert, wie Öffentlichkeit Handlungen beeinflusst und andererseits, wie durch diese verschiedene Öffentlichkeiten hergestellt werden, z.B. als Filmkulisse oder Spielraum.
  4. Im Panel Praxeologie wird die Frage aufgeworfen, inwieweit Öffentlichkeit als Beobachtbarkeit ein Grundprinzip von sozialen Praktiken ist. Im Zentrum steht dabei auch die Frage, wie sozialer Sinn sich aus praxistheoretischer Sicht generiert. In Bezug auf Handlungen von Sporttreibenden im öffentlichen Raum werden diese Dimensionen des Erschaffens von Öffentlichkeit an Fallbeispielen aufgezeigt. 

Keynote

Prof. Dr. Martina Löw (Technische Universität Berlin) 
Öffentlichkeit im Wandel. Re-Figuration der räumlichen Ordnung der Gesellschaft in der Spätmoderne

Inputs

Dr. Thomas Christian Bächle (Universität Bonn)

Ass.Prof. Dr. Elwys De Stefani (KU Leuven / Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Input-Vortrag: Zufallsbegegnungen zwischen (Un)bekannten

Prof. Dr. Lars Frers (University College of Southeast Norway)
Input-Vortrag: Wahrnehmen in der Peripherie. Sinnaushandlungen zwischen Öffnen und Schließen.

Dr. des. Christian Ritter (Collegium Helveticum)

 

Organisation und Daten-Sessions

Kenan Hochuli (Universität Zürich) - Multimodale Interaktionsanalyse

Yonca Krahn (Universität Zürich) - Praxeologie

Nathalie Meyer (Universität Zürich) - Mediengebrauch

Antonia Steger (Universität Zürich) - Soziologie und Architektur

Weiterführende Informationen

Öffentlichkeit als Interaktion

Tagungsbericht

Auf dem SpuR Blog befindet sich ein Rückblick auf die Workshop-Tagung: Link

Graduate Campus

Graduate Campus

Die Veranstaltung wird vom Graduate Campus der UZH mit einem Grant finanziell unterstützt.

Weitere finanzielle Unterstützung erhält die Workshop-Tagung von der Vereinigung Akademischer Mittelbau (VAUZ) und dem Doktoratsprogramm Linguistik der Universität Zürich.

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